Von der Fuggerstadt
  2. Gesundheit
 






 

Babesiose



Auch diese Infektionskrankheit ist - zusammen mit Leishmaniose und Borreliose - auf dem Vormarsch von Süd- (vor allem Sodost-) nach Mitteleuropa. Vor allem tritt Babesiose (bekannt auch als Zeckenfieber, gehört zu den Piroplasmosen) oft zusammen mit Ehrlichose auf.

Überträger (Vektor) ist die „braune Zecke“. Neuerdings weiß man aber, dass mehrere spezielle Zeckenarten an der Übertragung beteiligt sind.

Das Zeckenfieber haben oft nur „importierte“ Hunde, die meisten in Babesiose-trächtigen Ländern einheimischen Hunde sind dagegen immun; es sei denn, eine Stresslage bringt die Abwehr zu Fall und löst die schwere Krankheit aus.

Diese Blutparasiten (babesia canis) befallen die Erythrozyten (rote Blutkörperchen) und zerstören sie (Folge: Anämie). Durch das Bluteinsaugen gedeihen die Babesien in drei bis vier Tagen. Ab dem zehnten Tag (Inkubationszeit aber bis drei Wochen) sind Anzeichen zu erkennen wie das Zerstören der roten Blutkörperchen, Fieber, Antriebsarmut, Appetitlosigkeit und reichhaltige Ausscheidung von Gallensalzen im dann dunkel gefärbten Urin. Die Milz schwillt an und die Lymphknoten vergrössern sich. Nierenversagen tritt dann mit anderen Komplikationen wie Lungenödem im fortgeschrittenen Stadium auf.

Eine Therapie gegen den Blutparasiten muss sofort nach Erkennen (Blutanalyse) erfolgen, zunächst durch Verabreichung von Medikamenten, die die roten Blutkörperchen wieder vermehren helfen sollen.

Tauglicher Zeckenschutz (u. a. Scalibor) ist vor allem im Frühjahr (lieber schon im Februar als März) und dann wieder im Herbst bis weit in den November zu empfehlen. Bei Hitze von 30 Grad sind Zecken kaum aktiv.

Als Präventivmassnahme gibt es Vakzine, die aber in Deutschland (noch) nicht zugelassen sind. In Deutschland ist ein Impfstoff ist in Erprobung. In Frankreich zum Beispiel gibt es ihn schon: Mérial etwa bietet „Pirodog“ an.

 

Borreliose/FSME?

„Borrelia burgdorferi" sind Bakterien, die durch Zeckenbisse übertragen werden. Viele Beschwerden, die durch eine Borreliose hervorgerufen werden, sind auch bei anderen Erkrankungen zu beobachten. Eine Diagnose ist also schwer. Die Symptome sind vielseitig. Eine der wenigen typischen ist die so genannte „Wanderröte" (Erythema migrans). Diese ringförmige Rötung rund um die Einstichstelle wird Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich auch an anderen Stellen der Haut auftauchen. Die Wanderröte muss aber nicht bei allen Borreliose-Patienten auftreten. Zu diesem Symptom kommen noch weitere hinzu: Schlappheit oder Fieber, gekrümmter Rücken wegen Gelenkentzündungen. Im späteren Stadium können lebensgefährliche Hirnhautentzündungen auftreten.

Wo kommt Borreliose vor? Weltweit dort, wo auch Zecken sind. In Europa überträgt der „gemeine Holzbock" die Borreliose. Behandlung durch geeignete Antibiotika.

FSME ist die Abkürzung für Frühsommer-Meningo-Enzephalitis. Eine meist im Frühsommer durch Zecken übertragene Virusinfektion. Symptome wie bei einer Erkältung (erhöhte Körpertemperatur, Gliederlähmung), eine frühe Diagnose ist schwer. In fortschreitendem Stadium wird das Nervensystem angegriffen. Folge: Lähmungen, die tödlich sein können. Inzwischen können Hunde dagegen geimpft werden.


 


 

Demodikose

Es gibt Milben, die sind so klein, dass man sie mit dem blossen Auge nicht sehen kann, aber sie leben auf der Haut der Hunde. Es gibt viele Sorten. Die wohl gefürchtetste ist die Demodex-Milbe, auch Haarbalgmilbe genannt, weil sie vorwiegend in Haarfollikeln lebt. Unter dem Mikroskop sieht diese Milbe länglich aus. Am vorderen Teil hat sie acht Beine. Sie lebt von Haarzellen, Plasma und Blut. Sie hat einen Lebenszyklus (vom Ei bis zur erwachsenen Milbe) von ungefähr 30 Tagen.

Bei jedem Hund kommen diese Milben in geringer Zahl auf der Haut vor. Wenn sich diese jedoch plötzlich vermehren, kann es zu sehr ernsten Hautproblemen kommen, vor allem, wenn sie grossflächig auf dem ganzen Körper anzutreffen sind.

Was sind die ausschlaggebenden Faktoren, dass der eine Hund eine beinahe nicht zu bekämpfende Ausbreitung bekommt, der andere eine lokal schnell zu behandelnde Form, und der nächste absolut nichts bekommt? Das kann innerhalb eines Wurfs vorkommen. Bei bestimmten Rassen wie zum Beispiel dem Shar Pei, Bullterrier oder Dobermann tritt diese Hauterkrankung sehr häufig auf.

Interessant ist die Beobachtung, dass die längere Verabreichung von Cortison, das ja bekanntlich das Immunsystem auf verschiedenen Ebenen herabsetzt, die generalisierte Form von Demodex auslösen kann. Auch das Hormon zur Unterdrückung der Läufigkeit kann diesen Effekt haben.

Bei älteren Hunden kann es auch zu Demodex-Ausbrüchen kommen. Meist werden zum Beispiel bösartige Tumore, Leber- und Nebennieren-Erkrankungen festgestellt. Wenn diese Krankheiten erfolgreich behandelt werden können, dann heilt die Demodex in den meisten Fällen von selbst. Man nimmt an, dass bei solchen Tieren keine erblichen Einflüsse auf Demodex vorliegen.

 

Es gibt also verschiedene Demodexformen: Die lokalisierte Jugend-, die lokalisierte altersunabhängige, die generalisierte Jugend- und die Demodex bei älteren Hunden.
Die lokalisierte Demodex tritt vor allem bei Jungtieren im Alter von drei bis sechs Monaten auf. Man sieht ein bis mehrere haararme bis haarlose Hautbezirke, gerötet, auch mit Schuppenbildung. Die Veränderungen finden sich meist im Gesicht, besonders im Bereich der Augen und Mundwinkel, aber auch an den Vorder- und Hinterbeinen. Juckreiz liegt meist nicht vor. Es handelt sich bei dieser Form um eine vorübergehende Störung des Immunsystems und nicht um ein genetisches Problem. Auch starke Verwurmung oder Blasenentzündung können ein Grund sein. In über 90 Prozent der Fälle heilt diese lokalisierte Form ohne irgendeine Therapie innerhalb von acht bis zwölf Wochen aus. Diese „Selbstheilung" ist ein sicheres Zeichen für das gut funktionierende Immunsystem des Patienten. Man sollte allerdings auch hier nicht nur einfach still abwarten, was passiert, sondern unter Aufsicht des Tierarztes den genauen Verlauf beobachten.

Bei der generalisierten Demodex sehen wir ein sehr ernstes Krankheitsbild, vor alle, wenn eine sekundäre bakterielle Hautinfektion dazu kommt. Nässende, eitrige Haustellen mit mehr oder weniger Juckreiz, die auch schmerzhaft sein können. Das kann sich über den ganzen Körper ausbreiten. Auch eine Blutvergiftung kann auftreten. Heute geht man davon aus, dass die generalisierte Demodex ohne erworbene Immunschwäche, also Cortison-Behandlung, Tumore etc., Ausdruck eines erblichen, vermutlich autosomal rezessiv vererbten spezifischen Immundefektes gegenüber den Demodexmilben ist. Durch die bei einer Erkrankung erfolgende massenhafte Vermehrung der Demodexmilben wird eine Substanz im Serum der Tiere induziert, die ihrerseits zu einer generalisierten Unterdrückung von bestimmten weissen Blutkörperchen, den so genannten T-Zellen führt. Diese Blutkörperchen sind für die zellvermittelte Immunität verantwortlich. Wenn man die Milben behandelt, normalisieren sie die T-Zellen wieder.

Nur durch tiefe Hautgeschabsel, die unter dem Mikroskop untersucht werden, kann man Demodex feststellen. Lebende Milben in allen Stadien müssen nachweisbar sein, zum Beispiel acht Milben pro Gesichtsfeld.

Ist Demodex ansteckend? Nein, bis auf die Ausnahme, dass Welpen sich in den ersten drei Tagen nach der Geburt bei ihrer Mutter anstecken können. Bei der Behandlung von generalisierter Demodex braucht man einen langen Atem. Etwa 70 Prozent sind heilbar. Es gibt leider kein Mittel, das auf die zellgebundene Abwehr eingreift. Das heisst: man muss alles tun, um die Gesamtkondition des Hundes gut zu halten.

Gutes Futter, keine bakteriellen Hautinfektionen, Würmer und so weiter. Auch eine extra Gabe von Vitamin E kann einen guten Einfluss haben. Der Hund muss geschoren werden, das ist vor allem bei langhaarigen Typen wichtig.

Einmal in der Woche sollte man den Hund mit einem Anti-Seborreo-Shampoo waschen, um einer übermässigen Talgproduktion entgegen zu wirken. Das einzige, momentan offiziell zugelassene Mittel gegen Demodex ist Amitraz, Markenname Ectodex (Bayer). Es gibt ausserdem noch TacTic, das jedoch meist für Grosstiere eingesetzt wird und dementsprechend stärker dosiert ist. Man badet den Hund jeden Tag mit einer genau dosierten Lösung Ectodex, einen Tag die vordere Hälfte, den nächsten die hintere.

Es gibt noch zwei Alternativen: In Tablettenform Interceptor von Ciba Geigy, und zum oralen Gebrauch Ivomec von MSD. Ivermectine in Form von Injektionen ist nicht wirksam. Diese beiden Mittel nie mit anderen Mitteln gebrauchen! Sie sind in einigen europäischen Ländern nicht zugelassen (Rassen wie zum Beispiel Bobtail dürfen nicht behandelt werden) und somit nur auf eigene Verantwortung zu gebrauchen.

Aus Amerika kommt Milbemycine Oxime, das auch in Tablettenform gereicht wird. Es ist sehr teuer und auch noch nicht genügend getestet.

Wenn plötzlich ganze Würfe an generalisierter Demodex erkranken, dann ist das ein Alarmzeichen für die Züchter und die Rasse allgemein. Vor allem, wenn die Form so aggressiv ist, dass einige Hunde nicht überleben, und der Rest es nur nach wochenlanger mühsamer Behandlung „auf dem Nippel" schafft.

 

 

 

Ehrlichose



Diese Erkrankung durch Ehrlichia canis (bei schweren Symptomen) sind bei Hunden aus der südlichen Erdkugel bis Mittelmeerraum durchaus nicht selten. Die Infektion erfolgt auch hier durch Zeckenbiss (Rhipicephalus sanguineus)

Der Verlauf kann durch Blutverluste tödlich sein. Etwa zwei Wochen nach der Infektion tritt ein Fieberschub von 40 oder mehr Grad während einer Woche ein. Darauf folgen in regelmäßigen Abständen von ein bis zwei Monaten neue Fieberschübe. Nasen- und Augenausflüsse können ein Staupe-ähnliches Bild aufweisen. Die Lymphknoten sind stark angeschwollen. Appetitlosigkeit und Durchfälle sind häufig. Doch vor allem ist immer die Milz stark angeschwollen.

Die Krankheit wird teilweise verschlimmert durch gleichzeitige Babesiose, auch Leishmaniose. Bei der Babesiose liegt eine Anämie durch Zerstörung der roten Blutkörperchen vor, bei der Ehrlichose eine Hemmung der Erytropoese (Zellteilung der Blutkörperchen) auftritt.

Nach Überstehen der Infektion bleiben die Patienten bis zu zwei Jahren ständige Träger und Ausscheider der Erreger.

Therapie: Tetracyclin-Hydrochlorid.

 

 

 

Grasfressen

Gelegentliches Grasfressen ist Teil des normalen Hundeverhaltens. Bevorzugt werden meist junge, lange Gräser. Manchmal erbrechen die Tiere anschließend, was das Hervorwürgen spitzer, unverdaulicher Knochen erleichtert.

Auch andere Ursachen werden diskutiert. Zum Beispiel kann es sich um einen Ausgleich von Ballaststoff- oder Vitaminmangel oder einfach ungenügende Sättigung handeln.

Der genaue Grund für das Fressen von Gras ist nicht bekannt, es ist aber Teil des normalen Hundeverhaltens

WACKELT/ZITTERT IHR DOBERMANN AUCH MIT DEM KOPF? dobermann.kopftremor@gmx.de

Was versteht man unter dem Begriff „Kopftremor“?

Ein Symptom, bei dem Hunde plötzlich anfangen mit dem Kopf zu wackeln,

zu zittern bzw. diesen zu schütteln, wird in Fachkreisen als „head bobbing“

bzw. „Kopftremor“ bezeichnet.

Neben dem Dobermann sind auch andere Rassen wie die englische oder

französische Bulldogge sowie der Boxer betroffen. Hierbei handelt es sich

um ein gutartiges Syndrom, das keiner Behandlung bedarf. Lebensqualität

und Lebenszeit sind dabei nicht eingeschränkt. Zwischen den Episoden

können Tage bis Monate vergehen in denen keine Symptome auftreten.

Auch ein völliges Verschwinden der Symptome ist möglich. Bis heute ist die

Ursache nicht geklärt, epileptische Anfälle werden jedoch ausgeschlossen.

Unser Anliegen ist es, eine Studie zu eröffnen, zu deren Realisierung wir um Ihre Mithilfe bitten!

Ziel unserer Studie ist, Aussagen hinsichtlich Häufigkeit, Verlauf, klinischem Bild und genetischer

Prädisposition (Veranlagung) zu treffen.

Dadurch erwarten wir uns, langfristig diejenigen Gene zu identifizieren, die an der Entstehung des

Kopftremors beteiligt sind. Dies führt zu einem besseren Verständnis des Syndroms und trägt gleichzeitig

dazu bei, gewonnene Erkenntnisse auf ähnliche Syndrome beim Menschen zu übertragen. Des Weiteren

wollen wir Besitzern und Züchtern Hinweise und Hilfestellung geben, wie sie am besten damit umgehen.

Für die Studie werden gesucht:

betroffene Dobermänner (auch bereits verstorbene und andere betroffene Hunderassen)

- mit Kopftremor ( min. 2 Episoden)

- bevorzugt reinrassig mit Papieren/Abstammungsnachweis

Nicht betroffene (gesunde) Dobermänner

- mit Mindestalter von 5 Jahren

- die bisher nie einen Kopftremor gezeigt haben

- bevorzugt reinrassig mit Papieren/Abstammungsnachweis

- unabhängig vom Alter, wenn Wurfgeschwister vom Kopftremor betroffen sind

Die Studienteilnehmer sollten:

- einen Fragebogen ausfüllen (kommt per Email, Post oder Fax) bzw. Erstellung des Fragebogens

direkt im Telefoninterview

- Ein Video aufzeichnen (Handy, Foto- oder Videokamera)

- eine Blutprobe abgeben (3 x 2 ml EDTA Blut)

- In Absprache mit uns einen Termin zur neurologischen Untersuchung planen

Vorteile für Sie als Hundebesitzer:

- kostenlose intensive tierärztliche Beratung während der Studienzeit

- kostenlose Blutbildanalyse als Gesundheitscheck

- Mithilfe zum besseren Verständnis des Syndroms

Selbstverständlich werden alle uns zur Verfügung gestellten Daten zu jedem Zeitpunkt streng vertraulich

 

 

Martina Wolf PD Dr. Andrea Fischer

Tierärztin Neurologie Oberärztin Neurologie

Email: dobermann.kopftremor@gmx.de Diplomate ACVIM (Neurologie)

Tel.: +49 (0)170/6221026 Tel.: +49 (0)89 2180 2650 Fax. +49 (0)89 21806240

Website: www.med.vetmed.uni-muenchen.de/forschung/studien/headbobbing/index.html

 

 

 

 



 


 
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